Land und Leute
Bei seiner Entdeckung durch Kolumbus 1492
bezeichnete Kolumbus die Insel Hispaniola, auf der Haiti liegt, als Paradies. Im Osten der Insel, in der Dominikanischen Republik ist dies noch eher sichtbar. Haiti dagegen hat sich auch mehr als fünfhundert Jahre nach der Entdeckung und Kolonialisierung nicht von der Jahrhunderte dauernden Ausbeutung erholt. Die nur noch in einigen entlegenen Gegenden vorzufindende, weitgehend unberührte Natur, lässt angesichts ihrer Schönheit Wehmut aufkommen, wenn man das übrige, völlig ausgetrocknete Land betrachtet, das sein Volk schon lange nicht mehr ernähren kann.
Haiti ist wie der Fall eines schwer verletzten Unfallopfers, das den Arzt vor eine unlösbare Aufgabe stellt. Es ist ihm nicht möglich, alle klaffenden Wunden gleichzeitig zu behandeln – wie kann er die kritischste finden, ohne den Patienten sterben zu lassen?“
In Haiti, dem ‚bergigen Land‘
(kreolisch: ‚Ayiti‘) werden die Gegensätze sichtbar – paradiesische Ecken und karibische Strände auf der einen Seite, kahle Berge und Steppenlandschaften in weiten Teilen auf der anderen Seite. Einige wenige reiche Haitianer und ausländische Geschäftsleute auf der einen Seite, die überwiegende Mehrheit der Haitianer unterhalb der Armutsgrenze auf der anderen Seite.
Die heutige haitianische Bevölkerung
stammt überwiegend aus Westafrika und wurde im Zuge der Kolonialisierung durch Frankreich ins Land gebracht. Dies begründet auch die Sprache des Landes: Kreol, eine Mischung aus vereinfachtem Französisch und afrikanischen Dialekten. Die Amtssprache ist Französisch.
Staatskirche in Haiti
ist die römisch-katholische Kirche, beherrscht wird das Land jedoch vom Voodoo, dessen Ursprung in Westafrika liegt. Auch viele Haitianer, die sich nach außen zur Staatskirche bekennen, praktizieren und leben in seinen Ritualen und vermischen sie mit dem christlichen Glauben.
In Haiti herrscht
eine hohe Arbeitslosigkeit, ein Großteil der erwachsenen Haitianer sind Analphabeten. Viele Haitianer versuchen, sich mit Dienstleistungen oder Kleinhandel über Wasser zu halten. Die Wertschöpfung im Land ist gering.